Niyamgiri – Heimat der Dongria Kondh
Die Dongria Kondh sind eine indigene Gemeinschaft, die in den bewaldeten Bergregionen im östlichen Zentralindien beheimatet ist. Ihr traditionelles Siedlungsgebiet erstreckt sich hauptsächlich über den Bundesstaat Odisha und Teile von Andhra Pradesh. Die Dongria Kondh haben eine reiche kulturelle Geschichte und leben seit Generationen eng verbunden mit der Natur.

Die Gemeinschaft der Dongria Kondh hat eine einzigartige Lebensweise, die stark von ihren spirituellen Überzeugungen und traditionellen Praktiken geprägt ist. Sie verehren die Natur und betrachten ihre umgebende Umwelt als heilig. Die Berge und Wälder, die ihre Heimat sind, werden von ihnen als göttlich angesehen, und sie pflegen eine enge Bindung zu den Geistern ihrer Vorfahren.
Wir wurden auf dieser Erde geboren und diese Erde ist unsere. Niyamgiri gehört uns.
Laksa Majhi
Traditionell waren die Dongria Kondh überwiegend Selbstversorger, die von Landwirtschaft und Forstwirtschaft lebten. Ihre Landwirtschaft basiert auf Subsistenzanbau von Feldfrüchten wie Reis, Hirse und Hülsenfrüchten, die sie im Einklang mit den natürlichen Rhythmen der Natur anbauen.

Die Dongria Kondh haben in den letzten Jahrzehnten jedoch mit Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere durch den Ausbau der modernen Infrastruktur und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen in ihrem Gebiet. Große Bergbau- und Entwicklungsprojekte haben ihre traditionelle Lebensweise bedroht und zu Konflikten mit den Behörden und kommerziellen Unternehmen geführt.
Bergbauvorhaben Vedanta Resources
Vedanta Resources ist ein internationaler Bergbaukonzern, der Pläne hatte, in den heiligen Niyamgiri-Bergen, dem traditionellen Siedlungsgebiet der Dongria Kondh, Aluminiumerz abzubauen. Die Dongria Kondh lehnten diese Pläne jedoch vehement ab, da der Berg für sie von spiritueller Bedeutung ist und als Lebensgrundlage dient. Die Berge, die sie als „Niyam Raja“ oder „Berggott“ verehren, sind das Herzstück ihrer Kultur und Identität.

Die Gemeinschaft der Dongria Kondh organisierte gewaltlose Proteste, Demonstrationen und Rechtsstreitigkeiten gegen Vedanta Resources. Ihr Widerstand fand internationale Unterstützung von Umweltaktivisten und Menschenrechtsorganisationen, die sich für den Schutz der indigenen Rechte und der natürlichen Umwelt einsetzten.
Letztendlich führte der hartnäckige Kampf der Dongria Kondh und ihrer Unterstützer dazu, dass Vedanta Resources seine Pläne zur Errichtung einer riesigen Bauxitmine in den Niyamgiri-Bergen aufgeben musste. Im Jahr 2014 verweigerte die indische Regierung dem Unternehmen die notwendige Genehmigung, da es die Rechte und den Schutz der indigenen Gemeinschaft verletzt hätte.
Der Sieg der Dongria Kondh über Vedanta Resources wurde weltweit als ein Beispiel für den erfolgreichen Widerstand indigener Völker gegen mächtige Unternehmen und die Wahrung ihrer Kultur und Umwelt gefeiert. Es hat auch dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Rechte indigener Gemeinschaften und die Bedeutung des Schutzes von natürlichen Ökosystemen zu stärken.